Lieferkettenmanagement

In einer globalisierten Welt, in der Unternehmen grenzüberschreitend agieren und Märkte immer dynamischer werden, ist ein effektives Lieferkettenmanagement von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus kommen mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und dem EU-Lieferkettengesetz regulatorische Anforderungen hinzu, die zur Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards über die gesamte Lieferkette beitragen sollen.

Was bedeutet nachhaltiges Lieferkettenmanagement?

Nachhaltiges Lieferkettenmanagement bezieht insbesondere ökologische und soziale Aspekte in den gesamten Lieferkettenprozess ein, um langfristig Verantwortung zu übernehmen. Unternehmen, die nachhaltiges Lieferkettenmanagement praktizieren, können darüber hinaus nicht nur ökologische und soziale Vorteile erzielen, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden stärken, ihre Reputation verbessern und sich auf die zunehmend verantwortungsbewussten Verbraucher einstellen.

Bei einer nachhaltigen Lieferkette sind unter Anderem folgende Aspekte von Bedeutung:

1

Umweltauswirkungen minimieren

Nachhaltiges Lieferkettenmanagement zielt darauf ab, Umweltauswirkungen entlang der Lieferkette zu reduzieren. Dies kann durch die Auswahl umweltfreundlicher Materialien, die Einführung energieeffizienter Produktionsprozesse und den Einsatz erneuerbaren Energien erfolgen.

2

Lieferantenbewertung und -auswahl

Unternehmen sollten ihre Lieferanten sorgfältig auswählen und bewerten, um sicherzustellen, dass diese ethische und nachhaltige Praktiken in ihren eigenen Geschäftsprozessen implementieren.

3

Transparenz und Rückverfolgbarkeit

Nachhaltiges Lieferkettenmanagement erfordert Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette. Nur so kann die Herkunft von Materialien und Produkten zurückverfolgt und die Nachhaltigkeit ihrer Standards geprüft werden.

4

Soziale Verantwortung

Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Lieferanten angemessene Arbeitsbedingungen bieten, die Menschenrechte respektieren und faire Löhne zahlen. Dies beinhaltet auch den Schutz vor Kinderarbeit und Zwangsarbeit.

5

Risikomanagement

Auch die Identifizierung und das Management von Risiken, die mit sozialen und ökologischen Faktoren verbunden sind, gehören zum nachhaltigen Lieferkettenmanagement. Dazu gehören beispielsweise Naturkatastrophen, politische Unsicherheiten oder soziale Konflikte in den Produktionsländern.

6

Zusammenarbeit und Partnerschaft

Nachhaltiges Lieferkettenmanagement erfordert oft eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, Herstellern, NGOs und anderen Stakeholdern, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

Potenzial der Blockchain-Technologie in der Lieferkette

Innovative Technologien wie die Blockchain bieten enormes Potenzial bei der Schaffung und Verbesserung nachhaltiger Lieferketten. Dabei können sowohl auf ökonomischer, als auch auf ökologischer und sozialer Ebene Verbesserungen erzielt werden.
Potenziale sind beispielsweise:

Gesetzliche Vorgaben zum Lieferkettenmanagement

Lieferketten-
sorgfalts-
pflichtengesetz

Was beinhaltet das LkSG?

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz soll dafür sorgen, dass alle an einem Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen und Personen die Menschenrechte und Umweltpflichten beachten. Es geht dabei sowohl um den eigenen Betrieb als auch um alle direkten Zuliefer. Indirekte Zulieferer sind in dem Moment relevant, wenn der Betrieb Kenntnis von Verletzungen der Menschenrechte oder Umweltpflichten erlangt. 

Was wird gefordert?

  • Sorgfaltspflicht zur Einrichtung eines Risikomanagements
  • Sorgfaltspflicht zur regelmäßigen Durchführung von Risikoanalysen
  • Sorgfaltspflicht zur Abgabe einer Grundsatzerklärung 
  • Sorgfaltspflicht zur Verankerung von Präventionsmaßnahmen
  • Sorgfaltspflicht zum Ergreifen von Abhilfemaßnahmen
  • Sorgfaltspflicht zur Einrichtung eines Beschwerdemanagements
  • Sorgfaltspflicht zur Dokumentation und Berichterstattung
  • Sorgfaltspflicht zur Umsetzung auch bei mittelbaren Zulieferern

Wer muss tätig werden?

Seit 2023 müssen Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten tätig werden, ab 2024 sind auch alle Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeiter:innen betroffen.

Auch kleinere Unternehmen können betroffen sein, wenn auch nur indirekt, zum Beispiel durch ihre Position in der Wertschöpfungskette als Zulieferer.

EU-Lieferkettengesetz

Was beinhaltet die CSDDD?

Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive ist die EU-Richtlinie zur Lieferkette und wurde in ihren Inhalten am 1. Juni 2023 bestätigt, in Kürze soll dann eine Entscheidung im EU-Trilog anstehen. Grundsätzlich geht die CSDDD in den Bereichen Kinderrechte, Umweltschutz, Indigenen-Rechte und die Ausweitung der menschenrechtlichen
Generalklausel weit über die Anforderungen des LkSG hinaus. 

Wer muss tätig werden?

Tätig werden sollen bereits Unternehmen ab 500 Beschäftigten und einem Mindestumsatz von 150 Millionen Euro, außerdem auch Betriebe aus Risikobranchen mit hohem Schadenspotenzial. Dazu zählen zum Beispiel Unternehmen aus Textilindustrie oder Landwirtschaft. Dort müssten dann bereits Betriebe ab 250 Beschäftigten und einem Mindestumsatz von 40 Millionen Euro  Jahresumsatz tätig werden.

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)

Das LKSG ist in Deutschland ein Gesetz, das Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards entlang ihrer Lieferkette verpflichtet. Es ist am 1. Januar 2023 in Kraft getreten und verpflichtet zunächst Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten. Ab dem Jahr 2024 betrifft das Gesetz dann Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeiter:innen.

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EU-Lieferkettengesetz (CSDDD)

EU-Lieferkettengesetz (CSDDD)

Am 1. Juni 2023 wurde vom EU-Parlament die EU-Lieferketten-Richtlinie Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) verabschiedet und geht in ihren Anforderungen noch über das deutsche LkSG hinaus. Demzufolge würde der Anwendungsbereich auf EU- und ausländische Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiter:innen und einem Netto-Jahresumsatz von mehr als 40 Mio. ausgeweitet.

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